• all about Bodyfications...?

    Also nachdem ich sehr oft angeschrieben worden bin hier im Forum, und das nächste Projekt schon auf der Werkbank liegt möchte ich das unvermeidliche gerne mit dem Nützlichen Verbinden und dieses Thema starten.

    Was erwartet euch?

    Ich möchte in diesem Bereich nur auf Um- und Aufbauten an Karosserien eingehen, anhand von vielen verschiedenen Modifikationen an einer Karosserie in einzelnen Schritten zeigen was wie gemacht werden kann.

    Vielleicht beantwortet das dann die eine oder andere Frage zum Arbeiten mit Polystyrol, ASA, Spachtel und Lackiervorbereitungen.
    Da auch ich viele Dinge erst versuche oder schon gemacht habe kann das ein Nachlesethema werden für alle die sich neu mit Body-Mods beschäftigen, oder ihr Modell überarbeiten wollen.

    Da mein nächstes, hier vorstellbares Projekt einen großen Schwerpunkt zu dem Thema hat, werde ich hier demnächst starten können.

    Ich hoffe es trifft ein wenig den Zahn der Zeit und hilft denen, die ich bis jetzt nur durch PN´s antworten konnte, indem alles mit anschaulichen Bildern beschrieben wird.

    Also bis die Tage

    Thorsten

  • So,


    mit leichter Verspätung und verschiebung des Themas in den Richtigen Bereich wollen wir nun starten.

    Was ich hier zeigen möchte sind meine Erfahrungen und Arbeitsweisen um an ein bestimmtes Ziel zu kommen. Natürlich machen andere vieles anders, aber genau dafür soll dieser Thread da sein, damit man sich austauschen und Erfahrungen machen kann.

    Schon seit längerem habe ich einen bestimmten Bau im Auge, nur kam immer wieder etwas dazwischen, viele Dinge sind im Kopf dazu noch nicht gereift und so habe ich es immer wieder vor mir her geschoben. Das Modell soll später, fertig gestellt, zum Gedenken an einen im Mai verstorbenen Modellbaukollegen von dem ich sehr viel lernen konnte erinnern.

    Da ich viele Anfragen bekommen habe bezüglich den Karosseriearbeiten meines aktuellen Pajero Projektes sporne ich mich jetzt selber an einen anderen Weg einzuschlagen.

    Hier wird kein Bau eines ganzen Fahrzeuges beschrieben, sonder lediglich die des dafür vorgesehenen Bodys.

    Ich werde hier versuchen auf alle Arten der Verunstaltung einer Karosserie einzugehen und alles bebildert in Schritten zu zeigen. Aus diesem Grund habe ich mir auch die Richtung des Vorbildes vorgegeben, da hier alle möglichen Karosserieveränderungen zum Alltag gehören und trotzdem Scale sind.

    Als Basis für dieses Projekt dienen mir 3 komplette Karosserien des beliebten Tamiya F-350 oder auch Highlift. Ich habe diese Variante gewählt, weil es vor allem bei den Vorbildern hier genug Anschauungsobjekte gibt, und er meiner Meinung nach neben dem Toyota Hilux eines der meisst verbreiteten Modelle auf diesem Sektor ist.

    Also alle Freunde des Customizing, hier seid ihr richtig, ich werde "frenchen" Channeln" "cleanen" "shapen" und "strechen"...

    Das alles werde ich in verschiedenen Bauphasen machen, und jede einzelne genau beschreiben:

    Aber jetzt genug der Worte, hier mal eine Anlehnung, in welche Richtung es gehen soll:

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    ich hoffe ich habe euer Interesse geweckt und es ist für jeden etwas dabei...

  • Cutting out: ( Bindfadenmethode )

    Also dann mal los. Es ist schon oft beschrieben, aber ich möchte fürs Archiv gerne auch mit dieser beliebten Grundtechnik des Schneidens beginnen.

    Was ich benötige:

    1 Feuerzeug
    1 Nähnadel oder Nagel
    1 Rolle Garn, am besten Jeans oder Knopfgarn
    Klebeband
    Cuttermesser
    Schleifpapier 120er

    Als erstes wird die Karosserie auf der Werkbank oder dem Tisch fixiert. Da es mit Zwingen manchmal nicht so gut möglich ist, arbeite ich gerne mit Klebeband, oder auch Gewebeband.
    Die Karosserie wird so am Tisch befestigt, daß ich die zu schneidende Linie von oben und unten gut erreichen kann.

    Werden kleinere Dinge wie Tankdeckel oder eingefasste Türen ausgeschnitten nehme ich die Nadel oder einen Nagel. Dieser wird dann mit dm Feuerzeug erwärmt und ein kleines Loch in die vorgesehene Schnittkante eingeschmolzen. Durch dieses Loch kann jetzt der Faden eingeführt werden und es kann los gehen.

    Im Falle des ersten Schnittes, hier die Motorhabe ist das nicht notwendig, da der Schnitt direkt an der Karosseriekante beginnt, wie auch bei den Türen.

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    Der Faden wird angesetzt und in langsamen und gleichmäßigen Zugbewegungen wie eine Säge durchgerieben. Nach einem kurzen Moment entsteht Hitze und das Garn arbeitet sich durch das Material.
    Natürlich reisst es hin und wieder, und es bilden sich Schmelzreste am Faden und der Karosserie, diese lassen sich aber mit dem Cutte oder dem Schleifpapier nach getaner Arbeit problemlos entfernen.

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    Auch die beiden Türen werden ausgeschnitten nach dem selben Verfahren, Radien und Kurven lassen sich ganz leicht nur durch das Ziehen des Garns verfolgen und ausschneiden.

    So verliert das Karosserieteil mit der Zeit nicht nur an Material sondern auch an Festigkeit. Da beim sägen mit Garn auch Kräfte auf das Material übergehen und damit mir das nicht auseinander bricht habe ich nach jeder neuen Öffnung ein Teil zur Verstärkung der Karosserie eingeklebt. Das hat den Vorteil das sich nichts verbiegt und ich auch noch bei entfernter Tür die richtigen Karosseriemaße festlegen kann.

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    Das ist aber nur als Provisorium gedacht, solange die Sägearbeiten anhalten.

    Auf diese einfache Art und Weise verlor der Ford in nur 40 min beide Türen und seine Haube.

    Thorsten

  • Da wirst du dich schwer tun da diese Methode nur bei Thermoplastischen Kunststoffen funktionieren dürfte!
    Die Fadenmethode beruht aber auf Reibungswärme(durch die Hitze schmilzt der Kunststoff praktisch)!
    Gfk besteht aus Harz und Glasfaser und das schmilzt bei erwärmung nicht [no]

    LG Mac


    Ich bin nicht auf dieser Welt um so zu sein wie andere mich gerne hätten :aetsch:

  • Beschreib doch mal was genau du vor hast, also es gibt einige Scale Umbauten mit viel Karosseriemodifikationen auf Lexan Basis. die sind dann aber meisst von aussen Lackiert.
    Aber Lexan und Polystyrol lassen sich auch sehr gut verkleben.

    Thorsten

  • Ich will nen 1:10 Scaler Ford Bronco bauen.
    Da aber Lexan nicht wirklich scalig ist (allein schon wegen dem Lackieren von innen).For
    Deshalb habe ich mir gedacht, ich besorg mir die Ford Bronco-Karo von Hpi und laminier die dann als Rohform von innen mit blau gefärbtem Harz und Glasfaser und mach dann noch die weiteren Innenausbauten aus ABS oder Polystyrol. Dann wird das ganze Dingens metallicblau lackiert, und bei tiefen Kratzer schimmert das blaue Harz durch, was die Kratzer nicht so auffällig macht, nachdem das auch mein erster Scaler ist und ich also mich n bisschen ans Geländefahren gewöhnen muss, da ich bisher immer Monstertrucks mit Flips durch Skateparks und Dirt-Tracks geprügelt hab :D .
    Und die Tamiya-Karos will ich nicht verwenden, da die jeder hat, und wenn ich Chassis und Getriebe selber bau, wird ne Karo ja wohl auch zu schaffen sein. [smartass]
    Aber bei der HPI-Karo muss auf jeden Fall der "Überrollbügel im Heck raus"
    Ausschauen soll das ganze ungefähr so:

  • Wow, da hast du dir ja was vorgenommen, also von dem hier würde ich sagen : GO!

    Vor allem weil mich das ablaminieren auch interessieren würde, kannst du da bitte einen Baubericht machen mit den einzelnen Arbeitsschritten, ich weis das kostet viel Zeit, aber ich wär garantiert ein treuer leser...

    Thorsten

  • Jop, mach ich, spätestens Weihnachten gehts los.
    Leider musste ich noch Ski kaufen, die Skisaison muss finanziert werden und bis April muss noch ne Enduro her, ich verdien einfach zu wenig :D:D:D[whistle]

  • Dann möchte ich heute mal einen neuen Bauabschnitt beschreiben.

    Löcher in Karosserien zu füllen, diese Aufgabe hat sicher jeder von uns schon einmal bewältigen müssen.

    Und sicher gibt es auch verschiedenen Wege zum Ziel.

    Da ich schon oft die Erfahrung gemacht habe das sich viel Spachtel im Laufe der Zeit setzt und man geschlossene Stellen wieder sieht, auch nach dem Lackieren, habe ich eine Weg gesucht mit möglichst wenig Spachtel auszukommen.

    Um das eindrücklich zu demonstrieren habe ich mir eine große Fläche ausgesucht, dies birgt unter anderem die Schwierigkeit das man Wellen und Delllen sehr gut sehen kann, und ein zufriedenstellendes Ergebnis ist ein langer Weg.

    Heute arbeite ich meistens mit Füllmittel und Klebstoffen.

    Hier mal was man braucht:

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    - Das Bauobjekt, in meinem Fall die Chevy Karosserie mit 2 Löchern im Dach
    - PS Profile, in meinem Fall 2 x 4mm starke Streifen
    - Sekundenkleber und Füllmittel
    - PS in passender Form um das Loch zu verschliessen
    - Feile, Schelifpapier usw.

    Als Kleber und Füllmittel nehme ich das von Schwanheimer Indurstiekleber. Ich kann das echt empfehlen!

    Los gehts,

    Aus Pappe habe ich mir eine Schablone für das Stück gemacht, das die ehemaligen Sonnendächer schliessen soll.
    Anschließend das ganze auf PS übertrage und zurechtgefeilt.

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    Fugen uns Spalte, wie in diesem Fall durch die Verlängerung der Kabine entstanden sind werden mit dem Füllstoff, der loses Pulver ist, aufgefüllt und glatt gestrichen.

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    Anschließend über die aufgefüllten Spalte den Kleber tropfen lassen, in Sekunden entsteht eine feste, schleifbare und hochfeste Füllung. GANZ OHNE SPACHTEL!!!

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    Danach wird das einfach mit Schleifpapier in Form geschliffen. Fertig

    Aus den PS Streifen klebe ich von unten passgenau einen Rahmen unter das Sonnendach, hierbei sollte ein Teil in das Loch überstehen und einen Rahmen bilden für das Teil das eingesetzt werden soll.

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    Dann wird das zurechtgefeilte Stück in den Rahmen eingeklebt und gut verspannt, damit sich das Teil der Kontur des Daches anpasst.

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    Wenn alles ausgehärtet ist, die Klammern entfernen und großflächig mit Schleifpapier bearbeiten.

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    So sieht das dann nach ca. 10 min aus, das Dach ist glatt und die Teile passen wie angegossen. Hier ist noch nichts gesachtelt, und das Ergebniss so gut, das direkt darauf der Füller kann. Die Konturen werden sich sicher nicht setzen, so entsteht ein wellenfreies und glattes Dach.

    Ich hoffe der Erklärbär konnte wieder ein wenig helfen, vor allem für die die das zum ersten mal machen.

    Kleber und Füllstoffe gibt es übrigens auch von anderen Herstellern, einfach mal googlen, aber was besseres als den Schwanheimer habe ich noch nicht verarbeitet!

    Thorsten

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